Lay-Days

Text & Fotos: Aaron Jack

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Oft sind es die Lay-Days, die einen Surftrip ausmachen. Tage, an denen der Swell zu klein oder zu groß für die umliegenden Spots ist. Tage, bei denen der Surftalk einschläft und die Erinnerungen an gesurfte Wellen ein wenig verblassen.

Tage, an denen der müde Surfer-Körper einfach nur faul unter der Sonne liegen darf und sich die durchgesurften Muskeln erholen können. Eigentlich. Denn oft sind es genau diese Lay-Days, an denen die verrückten Geschichten entstehen, die später meistens mit einem Bier in der Hand und einem “Weißt du noch…?” beginnen.

Fällt das Surfen weg, kann auf einmal die ganze Energie und Motivation in andere Dinge gesteckt werden und es wird entdeckt, dass die Umgebung nicht nur aus Meer&Wellen besteht. 

Plötzlich findet man sich mit seinen Freunden im Wald wieder, die Hände tief in der Erde vergraben, denn man will jetzt endlich herausfinden, wie tief alle zusammen ein Loch graben können. Oder man bekommt nach der Siesta doch wieder das Verlangen sein Surfboard anzufassen. Und schon läuft die ganze Meute in ansteckender Abenteuerlust den nächsten Fluss entlang, um schließlich alle Boards zu einem Floß zusammenzubinden und sich wieder gemütlich flussabwärts treiben zu lassen. Es gibt Lay-Days, an denen bis zum Muskelkater Boule gespielt wird, der nächstgelegene Decathlon aufgesucht wird, um alle Spielsachen auszuprobieren, Freunde und Fremde aus Treibholz und angeschwemmten Fischernetzen ein Beach-Volleyballfeld aufbauen, den halben Tag lang Verstecken gespielt wird oder neue Rekorde beim Berg-Runterrennen aufgestellt werden. Diese Fotos sind von so einem Tag.

“Weißt du noch, als die Wellen so groß waren, dass wir auf den Felsvorsprung geklettert sind und wir komplett nass geworden sind?”, werden wir uns später erzählen. Wir, eine Gruppe von Freunden, die sich durch das Surfen gefunden hat und sich immer mal wieder einigermaßen geplant auf Trips trifft. An diesem Tag entluden sich die lang gereisten Wellen mit solch einer Kraft an den Felsen, dass wir die Steine unter uns vibrieren fühlen konnten, während das Wasser direkt vor uns teilweise bis zu 20 Meter hoch in die Luft schoss, um uns anschließend komplett nass zu regnen. 

Es war ein solcher Tag, an dem wir alle einfach glücklich waren, diesen Moment mit Freunden teilen zu können und Erinnerungen geschaffen wurden, die nie vergessen werden. Momente, bei denen wir pure Lebensfreude spürten und jeder von uns wusste, dass alle das Selbe fühlen.

Uns wurde wieder bewusst, dass es bei Surftrips um noch so viel mehr geht, als mit dem passenden Board die besten Wellen abzureiten. Es geht eben auch darum wieder zu realisieren, ein Teil der Natur zu sein und ihre gewaltige Schönheit zu genießen. Und es geht um das Gefühl, genau an diesen Ort in genau diesem Moment zu gehören, um den Anblick der Natur und der Freunde zu genießen.

Also freuen wir uns auf die nächsten Surftrips mit möglichst vielen Lay-Days ☺

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