A familiar Terra Incognita

Im Gegensatz zu den klassischen Surfdestinationen und weltbekannten Surfspots der australischen Ostküste, ist es verhältnismäßig aufwändiger, auf Tasmanien perfekte Surfbedingungen zu finden. Nicht, weil es keine guten Wellen auf Tasmanien gibt, sondern weil die Orte, wo diese vorkommen, oft sehr abgelegen sind. Wie anderswo einfach auf einen Parkplatz an der Küste zu fahren und von dort aus die Wellen zu checken, ist auf Tasmanien selten eine Option. In unserem Fall bestand die Suche nach geeigneten Wellen in einer dreiviertelstündigen Wanderung durch dichten Wald zu einem Fluss, an dessen Ufer wir uns umzogen, um im Anschluss die verbleibende Strecke bis zu dessen Mündung ins Meer hinab zu paddeln. Erst dort sahen wir, ob die Bedingungen zum Surfen taugten. Ein weiterer Versuch war ähnlich mühsam, aber abenteuerlich. Da im Nationalpark nur wenige Straßen existieren, die an vielen Orten eher Forstwegen glichen, ließen wir für unseren zweiten Surfversuch die Autos am Wegesrand stehen und wanderten mit unseren Boards unter den Armen anderthalb Stunden zu einer abgelegenen Bucht. Durch diese zeitaufwändigen und anstrengenden Anreisen zu den Wellen waren die Bedingungen, die wir vorfanden, nicht immer die besten. Dafür mussten wir diese auch selten mit jemand anderem teilen. Wir hatten einige Male Glück und einige Male nicht, aber jedes Mal fühlte es sich an wie echtes ein Abenteuer.

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Leider ging auch unsere Zeit mit Tina und Ole dem Ende zu. Und nach einigen Tagen, die wir zusammen verbrachten, trennten sich unsere Wege. Die beiden mussten sich schließlich wieder ihrem alltäglichen Leben mit Beruf in Hobart hingeben und wir wollten in entgegengesetzter Richtung die Weiten der Ostküste erforschen. Unser Weg führte uns als erstes auf die Halbinsel bei Port Arthur und dann entlang der Ostküste Richtung Norden. Menschenleere Strände, und weites Buschland bestimmten dort die Landschaft. Nur selten sah man noch andere Touristen und die Orte entlang unserer Route wurden immer kleiner. Hinter jede Ecke ergaben sich dem Betrachter neue Eindrücke. Unberührte Weiten voller Möglichkeiten nährten unsere Fantasie und pflanzten den Keim für Fragen, die danach rangen, beantwortet zu werden. Herauszufinden, was hinter der nächsten Ecke steckte, wurde zu der Prioritität, die unseren Tagesablauf bestimmte. Doch noch ein festes Ziel war auf unserer To-Do-Liste: die rauen Gipfel des Cradle Mountain National Parks. Und so brachen wir auf, um eben diese zu erkunden. 

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Text & Fotos: Dan Petermann

Erschienen in vast. Issue I.

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